#14 Polarität beim Sex

Shownotes

Heute nehmen wir „Männlich/Weiblich“ mit ins Schlafzimmer und räumen mit dem größten Missverständnis auf: Nein, Hingabe ist kein Schuldschein. Wenn ich als Frau empfange, muss ich mich nicht sofort „revanchieren“. In dieser Folge spreche ich darüber, wie Polarität überhaupt entsteht (Magnet, Baby!) und warum so viele von uns im Alltag die Führung übernehmen, aber im Bett eigentlich nichts sehnlicher wollen als: loslassen, fühlen, empfangen.

Ich erzähle, wieso Männer es als riesiges Kompliment erleben, wenn wir uns sichtbar hingeben, weshalb „führen“ nichts mit Unterbuttern zu tun hat, und wo dieser schmale Grat zwischen Respekt, Augenhöhe und Dominanz wirklich verläuft. Außerdem geht’s um den Dauer-Fehlglauben „Geben vs. Nehmen“ (Spoiler: Dein Pleasure ist für viele Männer der größte Turn-on), um klare Worte im Bett („mehr da, weniger da“ – ohne schlechtes Gewissen) und um die eine Frage, die alles verändert: Erlaube ich mir zu empfangen?

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Speaker0: Hallöchen, Hallöchen und herzlich Willkommen hier zu einer neuen Folge von Pleasure.

Speaker0: Ich freue mich wie immer, dass du dabei bist und dass wir diese Woche ein bisschen

Speaker0: da anknüpfen, wo wir letzte Woche aufgehört haben, denn letzte Woche ging es

Speaker0: um das Thema Männlichkeit und Weiblichkeit und Polarität ganz grundsätzlich.

Speaker0: Und falls du die Folge nicht gehört hast, hör sie dir super gerne an.

Speaker0: Ich habe ein bisschen darüber gesprochen, was typische männliche und typische

Speaker0: weibliche Qualitäten sind und heute wollen wir das Ganze mal in das Schlafzimmer

Speaker0: übertragen und einmal schauen,

Speaker0: was es da mit Aufsicht hat und ich möchte mit einem großen Missverständnis aufräumen

Speaker0: oder einem Mythos, den viele von uns noch glauben,

Speaker0: aber da kommen wir drauf, wenn ich mittendrin bin, lass uns mal rein starten.

Speaker0: Und zwar geht es für mich darum, dieses Thema Männlichkeit, Weiblichkeit jetzt

Speaker0: auf die Sexualität zu übertragen.

Speaker0: Und auch hier wieder vorab kleiner Disclaimer, männliche weibliche Energien

Speaker0: steht immer für Energien im Körper, bedeutet nicht,

Speaker0: dass es immer unbedingt ein Mann und eine Frau sein muss, aber ich spreche hier

Speaker0: natürlich von diesen Beispielen, wie ich schon mehrmals erwähnt habe,

Speaker0: einfach weil das meine Realität ist und weil das was ist, wo ich zu was sagen kann.

Speaker0: Und in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zum Beispiel könnt ihr einfach

Speaker0: mal schauen, wer hat in welchem Moment vielleicht gerade eine männliche Energie

Speaker0: oder eine weibliche Energie.

Speaker0: Auch das ist ja einfach auch mal unterschiedlich, je nach Tagesform und so weiter.

Speaker0: Und dann übertragt ihr es einfach auf bestimmte Energien und weniger auf die

Speaker0: Geschlechtsteile an und für sich.

Speaker0: Polarität entsteht einfach dadurch, wenn wir, und ich werde dazu auch nochmal,

Speaker0: glaube ich, ein paar extra Folgen machen, wo wir darauf eingehen,

Speaker0: was der Magnetismus zwischen Mann und Frau genau ausmacht usw.

Speaker0: Aber lass es uns mal auf Sexualität runterbrechen heute.

Speaker0: Entsteht im Grunde, wenn zwei Pole sich anziehen, also wie ein Magnet,

Speaker0: dass der männliche Pol etwas hat, was der weibliche Pol nicht hat und andersrum.

Speaker0: Also das ist so dieses typische Ding von Gegensätze ziehen sich an und wir suchen

Speaker0: auch oft gerade in der Sexualität etwas,

Speaker0: was wir selber vielleicht nicht verkörpern, was wir selber gerade nicht fühlen,

Speaker0: was wir selber nicht haben und sind auf der Suche, dass jemand anderes das in unser Leben bringt.

Speaker0: Und in Partnerschaften, aber natürlich auch in One-Night-Stands oder wie auch

Speaker0: sonst du Sexualität leben magst,

Speaker0: sind wir angeturnt davon, wenn der andere etwas hat, was wir geil finden.

Speaker0: Ja, was wir zum Beispiel als Frau sagen, ich möchte mehr in meiner Weiblichkeit

Speaker0: sein und der Mann ist aber in einer sehr männlichen Energie,

Speaker0: ist in vielleicht einer dominanten Energie, ist in dieser Führungsenergie.

Speaker0: Also da sind wir wieder bei diesen männlichen Qualitäten, die ich letzte Woche

Speaker0: erzählt habe und sagt sozusagen, wo es lang geht. Und dann kann die Frau sich

Speaker0: hinein entspannen in ihre Weiblichkeit und kann das mehr leben.

Speaker0: Nicht umsonst hatten Bücher und Filme wie Fifty Shades of Grey riesige Erfolge,

Speaker0: weil ich glaube, ganz, ganz viele Frauen in der heutigen Gesellschaft genau

Speaker0: das suchen, nämlich dieses, ich will mich fallen lassen, ich möchte mehr in

Speaker0: die Weiblichkeit kommen.

Speaker0: Ich möchte, dass der Mann mir auch im Bett sagt, wo es lang geht.

Speaker0: Ich möchte, dass der die Führung übernimmt.

Speaker0: Ich möchte, dass der, der hat sozusagen den Fahrplan, der hat den Drive und

Speaker0: du als Frau kannst dich in diese Weiblichkeit einfach reinstürzen und einfach

Speaker0: sagen, ich lasse mich führen, ich gebe die Kontrolle ab.

Speaker0: Ich gebe mich hin und auch wenn das vielleicht im Everyday Life anders läuft

Speaker0: bei euch und du diejenige bist, die sagt.

Speaker0: Ich sage, wo es lang geht, ich organisiere, ich strukturiere,

Speaker0: ich mache, ist es doch von vielen Frauen ein Wunsch zu sagen,

Speaker0: wenigstens beim Thema Sexualität möchte ich mich hingeben und möchte ich,

Speaker0: dass ich nicht den Ton angeben muss, dass ich nicht die Richtung bestimmen muss,

Speaker0: sondern dass ich mich führen lassen kann, mich hingeben kann.

Speaker0: Und ich glaube, dass dieser Wunsch bei so vielen Frauen in der heutigen Gesellschaft

Speaker0: ist und ich weiß nicht, wie das vielleicht vor 100 Jahren war,

Speaker0: Also habe ich keine Studien aktuell parat.

Speaker0: Aber ich kann mir vorstellen, dass es damit zu tun hat, dass wir sehr viel in

Speaker0: der männlichen Energie sind in unserem täglichen Leben und daher umso mehr in

Speaker0: eine Hingabe und in ein Loslassen gehen wollen.

Speaker0: Und das heißt jetzt nicht, dass das für jeden der Fall ist, ja,

Speaker0: auch da wieder, bitte, du lebst das, was du leben möchtest und fühlst das, was du fühlst.

Speaker0: Ich merke nur, wenn ich mich unterhalte mit vielen anderen Frauen und wenn ich

Speaker0: so ein bisschen, ja, mich auch reinlese in bestimmte Themen,

Speaker0: dass das ein häufiger Wunsch ist von Frauen, dieses, ich möchte mich einfach

Speaker0: nur fallen lassen und ich möchte, dass er die Führung übernimmt.

Speaker0: Und da sind wir bei einem total natürlichen Thema, wenn wir uns das Thema Weiblichkeit,

Speaker0: Männlichkeit angucken, dass wir Frauen eben...

Speaker0: Dieses Fühlen, dieses Hingeben, dieses Loslassen haben als urweibliches Prinzip

Speaker0: und uns das wie natürlich vorkommt und einfach so aus uns rauskommt, dass wir diese Seite,

Speaker0: diesen weiblichen Anteil in uns in dem Moment leben können, wenn der Mann sagt,

Speaker0: pass mal auf, ich mache hier die Richtung, ich zeige dir, wo es lang geht,

Speaker0: du lehn dich einfach zurück und lass mich machen.

Speaker0: Genauso geil ist das übrigens für viele Frauen, wenn der Mann sagt,

Speaker0: Schatz, ich kümmere mich heute Abend, mach du dir eine Badewanne,

Speaker0: ich lasse dir Wasser ein, leg dich hier hin, ich kümmere mich um die Kinder und den Haushalt.

Speaker0: Ja, es ist genau das Gleiche, es ist auch dieses Abgeben und es ist dieses Fallen lassen.

Speaker0: Und andersrum ist es auch oft so, dass auch ein Mann sich mal wünscht, sich fallen zu lassen.

Speaker0: Ja, auch da sind wir wieder an der Stelle, auch der hat die weiblichen Anteile

Speaker0: im Sinne von, ich will mich auch mal hingeben.

Speaker0: Und es ist im besten Falle eine Balance, wo der männliche Teil bei dem Mann

Speaker0: vielleicht überwiegen kann oder der weibliche Teil bei der Frau überwiegen kann.

Speaker0: Aber was ich beobachte in vielen Partnerschaften da draußen und einfach auch

Speaker0: in der Art und Weise, wie wir Gesellschaft leben aktuell, ist es eben ganz schwierig

Speaker0: für uns Frauen überhaupt, diese weibliche Energie zu leben und auch ganz schwierig

Speaker0: für die männliche Energie leben zu dürfen überhaupt.

Speaker0: Weil jetzt kommen wir an viele Stellen, wo, und ich glaube, da ist es ein riesengroßes

Speaker0: Problem, das dann auch auf die Sexualität zu übertragen, wo zum Beispiel Männer

Speaker0: extrem strugglen, in der männlichen Energie zu sein.

Speaker0: Weil ab wann fängt es an, dass ein Mann eine Frau dominiert?

Speaker0: Ab wann fängt es an, dass ein Mann eine Frau nicht mehr respektiert?

Speaker0: Ab wann fängt es an, dass der Mann zu sehr sozusagen sein, ich mache jetzt hier

Speaker0: mein Ding und die Frau sagt, aber warte mal, wir sind doch gleichberechtigt?

Speaker0: Das ist für Männer, und ich finde den ganz schwierig, ein ganz,

Speaker0: ganz schmaler Grad zwischen ich nehme die Führung,

Speaker0: ich zeige dir, wo es lang geht und ich führe dich, ich bin der Organisierte,

Speaker0: ich bin der Strukturierte, ich mache, ich bin der Macher.

Speaker0: Und ein Stück weit durch eben auch den Diskurs in der heutigen Gesellschaft,

Speaker0: wann spricht er der Frau dann irgendwie auch ihren Feminismus ab und ihren ich

Speaker0: bin gleichberechtigt, wir sind auf Augenhöhe und so weiter.

Speaker0: Und das ist ganz schwierig, weil für mich zum Beispiel bedeutet auf Augenhöhe

Speaker0: nicht, wir müssen immer alles gleichzeitig entscheiden oder wir müssen immer

Speaker0: alles, der Mann darf durchaus mal die Führung übernehmen und ich gebe mich sehr gerne hin.

Speaker0: Solange ich merke, dass der Mann mich respektiert, gebe ich super gerne die Führung ab.

Speaker0: Nur, das ist für Männer eben auch ein ganz schmaler Grad, ab wann dürfen sie

Speaker0: das und wann dürfen sie das nicht.

Speaker0: Und es dann zu übertragen auf die Sexualität und da als Mann auch deinen Mann

Speaker0: stehen zu dürfen und zu können und zu sagen, hey, jetzt bin ich hier in der

Speaker0: dominierenden Rolle vielleicht auch mal.

Speaker0: Aber auch das ist ein schmaler Grad, weil ich will ja nicht,

Speaker0: dass die Frau sich nicht respektiert fühlt.

Speaker0: Ich will ja nicht, dass die Frau sich, ich will die Frau nicht unterwerfen.

Speaker0: Und das sind alles Punkte, die es, glaube ich, heute noch schwieriger machen

Speaker0: für viele Paare da draußen, diesen schmalen Grat irgendwie immer zu wählen zwischen,

Speaker0: wo sind wir noch, also wo ist der Mann in seiner Männlichkeit und die Frau in

Speaker0: ihrer Weiblichkeit, aber wo ist der Mann vielleicht auch too much und wo sind

Speaker0: wir noch auf Augenhöhe, wo ist der Respekt.

Speaker0: Und das ist ein kleiner, ein Dance, ein Tanz, der ständig stattfindet zwischen Frauen und Männern.

Speaker0: Und ich glaube, der macht es heutzutage auch Männern extrem schwierig,

Speaker0: überhaupt in ihrer Männlichkeit zu sein und auch in einer dominanten Rolle mal

Speaker0: sein zu dürfen, weil dann immer gleich der Aufschrei kommt, ne,

Speaker0: nicht die Frauen unterbuttern.

Speaker0: Und in meiner Welt, und das darf natürlich jeder für sich selber entscheiden

Speaker0: und Sexualität ist sowieso etwas, was jeder für sich selber entscheiden darf

Speaker0: und sagen darf, das mag ich, das mag ich nicht, so möchte ich das mit meinem

Speaker0: Partner. Hauptsache du und dein Partner, ihr habt die gleichen Vorstellungen.

Speaker0: Aber in meiner Welt zum Beispiel fühlt es sich total richtig und total schön an,

Speaker0: als Frau in dieser Hingabe zu sein und als Frau mich einfach hingeben zu können,

Speaker0: darauf vertrauen zu können, dass der Mann gerade die Sache im Griff hat und

Speaker0: dass ich als Frau einfach mich in mein Pleasure fallen lassen kann.

Speaker0: Und da sind wir bei dem größten Missverständnis, was ich auch lange gedacht habe.

Speaker0: Und zwar eben auch, glaube ich, durch dieses Thema von Geben und Nehmen,

Speaker0: Frau und Mann gleichberechtigt und so weiter,

Speaker0: hat es sich für mich immer, und ich bin da jetzt einfach mal total offen,

Speaker0: immer so ein bisschen angefühlt wie, okay, wenn jetzt der Mann erst gibt,

Speaker0: der befriedigt die Frau, wie auch immer,

Speaker0: dann gebe ich danach. Ach, ja, also weil dann will ich ja was zurückgeben.

Speaker0: Und es ist ein Geben und ein Nehmen, auch in sexueller Hinsicht.

Speaker0: Und so hatte ich das immer gefühlt, das ist ein Geben und ein Nehmen.

Speaker0: Nach dem Motto, ich muss genauso viel geben, wie der Mann mir gibt.

Speaker0: Also jetzt, keine Ahnung, er befriedigt mich oral, dann mache ich das danach bei ihm auch.

Speaker0: Oder zumindest revanchiere ich mich in irgendeiner Art und Weise.

Speaker0: Und es war so ein Tanz von, ich muss das ja zurückgeben.

Speaker0: Und das krasseste war für mich die Erkenntnis, an einem bestimmten Punkt zu

Speaker0: merken, Männer lieben es, Frauen in ihrer Hingabe zu sehen.

Speaker0: Und das ist für Männer teilweise ein größeres Geschenk als, komm Baby,

Speaker0: ich mach dir noch den Blowjob.

Speaker0: Wenn die wirklich sehen, dass die Frau in der Hingabe ist und sich komplett

Speaker0: fallen lassen kann, das ist das größte Geschenk, was wir einem Mann machen können.

Speaker0: Und das sind Dinge, die ich, also sowohl wenn ich mit Männern spreche,

Speaker0: als auch wenn ich selber erlebe.

Speaker0: Aber was ich merke, was Männern richtig gut tut, ist dieses Gefühl von als Mann

Speaker0: geben zu dürfen und es wird empfangen.

Speaker0: Und da sind wir wieder bei dem männlich-weiblich Prinzip.

Speaker0: Für Männer ist es ein wunderschönes Gefühl, wenn sie geben dürfen und wenn Frau

Speaker0: wirklich empfangen kann und wenn sie das wirklich annehmen kann.

Speaker0: Dann ist das ein so gutes Gefühl und es bestärkt diese Dynamik extrem,

Speaker0: sodass Männer auch auf sexueller Hinsicht einfach sehr gerne geben.

Speaker0: Das bedeutet nicht, dass Männer nicht auch gerne im Blowjob-Empfang sind,

Speaker0: versteht mich da nicht falsch.

Speaker0: Nur es ist weniger ein, oh, wir müssen das irgendwie, wenn er gibt,

Speaker0: dann muss ich danach zurückgeben und es muss irgendwie ein 50-50-Ding sein,

Speaker0: was wir oft in unseren Köpfen haben.

Speaker0: Und auch oft bei uns Frauen in dem Kopf ist so von, da muss ich mich ja irgendwie

Speaker0: revanchieren und ich glaube, wir könnten das einfach mal so über Bord werfen

Speaker0: und einfach mal sagen, warte mal, was ist denn, wenn mir einfach mal erstmal

Speaker0: jeder völlig in seinem Element ist?

Speaker0: Was ist, wenn ich als Frau wirklich mal genießen kann und einfach nur mich hingebe?

Speaker0: Was ist, wenn ich als Frau mich wirklich, und ich meine das in allen Sinnen,

Speaker0: Was ist, wenn ich als Frau mich wirklich öffne?

Speaker0: Und wenn ich mich wirklich für den Mann öffne, emotional, körperlich,

Speaker0: spirituell und der kann mit all dem, was er ist, mich penetrieren, in mich eindringen.

Speaker0: Und ich meine damit nicht nur die reine körperliche Penetration,

Speaker0: sondern der kann mit allem, was er isst, in mir sein und mich als Frau berühren.

Speaker0: Das ist ein so wunderschönes Geschenk, wenn wir das machen können,

Speaker0: also wenn wir das einem Mann geben können, dass es für den Mann ein ganz tolles

Speaker0: Gefühl, wenn er auf diese Art und Weise eine Frau berühren darf,

Speaker0: emotional und körperlich.

Speaker0: Und in dem Moment, wo ich das verstanden habe, habe ich so gemerkt,

Speaker0: stimmt, je mehr ich in meinem Pleasure bin, je mehr ich in diesem Empfangsmodus

Speaker0: bin und mich aufmache für ihn.

Speaker0: Der Mann an sich liebt das, die Frau in ihrem Pleasure zu sehen.

Speaker0: Das gibt einem Mann ganz viel.

Speaker0: Andersrum, natürlich ist es auch so, dass wir Frauen gerne den Mann in seinem

Speaker0: Pleasure sehen und wir uns das gerne sehen, wenn es ihm gut geht und wenn er

Speaker0: dabei Spaß hat und wenn er das genießt.

Speaker0: Nur es ist so oft beim Sex, und ich habe das gestern oder vorgestern einer Freundin

Speaker0: gesagt, es ist so oft beim Sex so ein Rennen.

Speaker0: Bei der Frau ist es ein Rennen hin zum Orgasmus. Und bei dem Mann ist es ein

Speaker0: Rennen weg vom Orgasmus. Also bloß noch nicht kommen.

Speaker0: Ja, wir müssen das noch ein bisschen länger rauszögern. Und bei der Frau ist

Speaker0: es so dieses Rennen hinzu.

Speaker0: Und wenn wir da jetzt noch drauflegen, ein Prinzip von, das muss gleichmäßig

Speaker0: verteilt sein. Also wenn er gibt, dann muss ich auch geben.

Speaker0: Das Ding wird doch nicht rund. Also das ist doch eigentlich logisch,

Speaker0: dass das nicht funktionieren kann.

Speaker0: Aber in dem Moment, wo wir als Frau uns komplett hingeben und einfach mal sagen,

Speaker0: ich genieße es gerade zu nehmen.

Speaker0: Und wenn ich nehme und wenn ich empfange, dann empfange ich komplett und dann

Speaker0: gebe ich mich komplett hin.

Speaker0: Und bin nicht in meinem Kopf schon mit, ja, jetzt muss ich gucken,

Speaker0: ob ich das gleich zurückgebe oder das nächste Mal müsste ich dann mal initiieren

Speaker0: oder da muss ich mal, nein.

Speaker0: Sondern einfach wirklich im Empfangsmodus zu sein und zu sagen,

Speaker0: ich empfange den Mann komplett so, wie er ist und ich genieße das, was er mir gibt.

Speaker0: Und bestenfalls auch noch, falls das, was er mir gibt, gerade nicht das ist,

Speaker0: was ich brauche, sage ich ihm das.

Speaker0: Und sage, hey Schatz, mehr da, mehr da, davon mehr, davon ein bisschen weniger.

Speaker0: Da bist du an einer guten Stelle, da mach weiter, da fühlst du dich gut an.

Speaker0: Doch das ist was, was wir Frauen ganz oft uns nicht trauen zu sagen.

Speaker0: Wir ertragen dann, er ist eigentlich gerade an der falschen Stelle unterwegs,

Speaker0: da ist er doch nicht so, da ist er eigentlich gar nicht so da, wo ich möchte.

Speaker0: Oder das ist jetzt zu schnell, aber okay, anstatt dass wir Frauen dann in dem

Speaker0: Moment sagen, slow down, mach langsamer.

Speaker0: In dem Moment, wo der Mann merkt, Frau ist wirklich in ihrem Pleasure und kann

Speaker0: das genießen und kann mich als Mann empfangen, das ist eines der schönsten Geschenke,

Speaker0: was wir einem Mann machen können.

Speaker0: Weil damit ist dieses Prinzip von ich gebe, ich bin zielorientiert und es wird

Speaker0: empfangen, es wird angenommen.

Speaker0: Ist ein so viel schöneres Gefühl, als wenn der Mann sich da abackert.

Speaker0: Du als Frau dann einfach irgendwie so, ja, wir sind aber eigentlich nicht auf dem richtigen Weg hier.

Speaker0: Gut, Schatz, leg dich auf den Rücken, jetzt mache ich bei dir weiter.

Speaker0: Und dann bist du auch fertig und dann sind wir auch durch mit der Geschichte.

Speaker0: Das passiert doch leider viel zu häufig, nur da ist keinem mitgeholfen.

Speaker0: Weil für einen Mann ist es natürlich schön, mal zu empfangen.

Speaker0: Und es ist schön, einen Blowjob zu kriegen. Oder es ist schön,

Speaker0: mit der Hand befriedigt zu werden oder whatever.

Speaker0: Aber ich glaube, das kommt nicht an das Gefühl ran von, was ist,

Speaker0: wenn die Frau mich wirklich komplett empfangen kann.

Speaker0: Und das ist das Missverständnis, was wir an ganz vielen Stellen haben,

Speaker0: dass es irgendwie so ein Fifty-Fifty sein müsste oder so ein Geben und Nehmen.

Speaker0: Ich will nicht sagen, dass es nur ein Nehmen ist von der Frau und nur ein Geben ist von dem Mann,

Speaker0: das darf man für sich so rausfinden, was ist da das Richtige aber ich habe für

Speaker0: mich gemerkt, je mehr ich voll in meinem Pleasure bin und je mehr ich mich komplett

Speaker0: hingeben kann und das wirklich auch,

Speaker0: sichtbar ist, fühlbar ist für den Mann das ist das beste Aphrodisiakum was du

Speaker0: geben kannst also das ist ja der größte Turn-on für einen Mann ist zu sehen,

Speaker0: dass das was er macht, gerade richtig ist und dass das, was er macht,

Speaker0: gerade mega befriedigend, mega Pleasure ist. Das ist wuuu.

Speaker0: Und ich glaube, wir dürfen da ein bisschen im Hinterkopf haben,

Speaker0: was sind diese männlichen Prinzipien und was ist das weibliche Prinzip und wie

Speaker0: können wir das auch auf der Sexualitätsebene so leben,

Speaker0: dass beide damit total happy und befriedigt sind.

Speaker0: Und natürlich darf man da nochmal mit einbeziehen, dass es Frauen gibt,

Speaker0: die es mehr genießen, in ihrer Männlichkeit zu sein und nicht ganz so wohl sich

Speaker0: in der totalen Weiblichkeit fühlen und andere Männer oder Männer vielleicht auch genießen,

Speaker0: etwas mehr in der weiblichen Qualität unterwegs zu sein.

Speaker0: Und das hat, glaube ich, auch immer ein bisschen was damit zu tun,

Speaker0: was man so für ein natürlicher Charakter ist.

Speaker0: Aber ich glaube, ganz, ganz viel von dem, was wir heute leben zum Thema Männlichkeit

Speaker0: und Weiblichkeit, ist auch einfach wahnsinnig anerzogen.

Speaker0: Und ich glaube, wenn wir uns wirklich fallen lassen könnten in das,

Speaker0: wie bin ich eigentlich wirklich, da kommen Dinge raus und Seiten an vielen von

Speaker0: uns Menschen, wo wir merken, hoppala, das könnte ich aber so noch nicht.

Speaker0: Und ich zum Beispiel bin eine Frau, die sehr in ihrer Männlichkeit unterwegs war,

Speaker0: teilweise bestimmt auch immer noch ist und ich genieße das so sehr,

Speaker0: in absolut krassestes weibliches Prinzip zu kommen auf der Sexualitätsebene,

Speaker0: dass ich so richtig merke, dass mein ganzer Körper ausatmen kann an der Stelle

Speaker0: und dass mein ganzer Körper sagen kann, ja, das fühlt sich so richtig an,

Speaker0: Und deswegen fühlt es sich auch so richtig an,

Speaker0: für mich Männer in mein Leben zu ziehen, die sehr, sehr in ihrer Männlichkeit sind.

Speaker0: Und das bedeutet ja nicht, dass man nicht über Gefühle sprechen kann oder dass

Speaker0: man nicht zärtlich miteinander ist oder dass man nicht, also ich will ja auch

Speaker0: nicht, dass das missverstanden wird, was jetzt Männlichkeit und was Weiblichkeit

Speaker0: bedeutet, aber so dieses.

Speaker0: Der eine ist der machende Part, der eine ist der, der die Richtung angibt.

Speaker0: Das können beide machen, ja, aber der die Richtung angibt.

Speaker0: Und der andere ist der empfangende Part, der die Hingabe verkörpert.

Speaker0: Und in der Hingabe kannst du immer nochmal sagen, da mehr links,

Speaker0: da mehr rechts, da sind wir beim Verkehr, ja, Einbahnstraße hier, Einbahnstraße da.

Speaker0: Aber nur dieses mich hingeben und nicht denken zu müssen,

Speaker0: nicht im Kopf zu sein, nicht darüber nachzudenken, oh, jetzt will ich aber auch

Speaker0: gleich nochmal mich revanchieren oder das ist so schön,

Speaker0: einfach nur mir zu erlauben.

Speaker0: Und das ist, glaube ich, das ist noch das, was ich zum Schluss noch mitgeben

Speaker0: will. Ich glaube, bei ganz vielen von uns Frauen geht es um Erlaubnis.

Speaker0: Kann ich mir erlauben, einfach zu nehmen?

Speaker0: Kann ich mir erlauben, in diesem Pleasure zu sein, in dieser Hingabe zu sein

Speaker0: und zu empfangen, was ich bekomme?

Speaker0: Einfach nur so. Wir sind gesellschaftlich so krass darauf konditioniert,

Speaker0: immer zurückzugeben und auf gar keinen Fall einfach nur zu nehmen.

Speaker0: Wir können ja nicht mal ein Kompliment annehmen.

Speaker0: Wir können auch noch nicht mal sagen, oh ja, danke, dass du sagst,

Speaker0: dass ich ein schönes Kleid anhabe.

Speaker0: Nee, ja, das weiß ich auch nicht, das habe ich ganz günstig irgendwo bekommen.

Speaker0: Wir schaffen es noch nicht mal, in den einfachsten Konversationen einfach nur anzunehmen.

Speaker0: Natürlich ist das für uns Frauen schwierig, beim Sex uns komplett hinzugeben,

Speaker0: nur zu nehmen und zu sagen here I'm the fucking queen you give it to me,

Speaker0: Und wie gesagt, das ist kein schwarz-weiß, aber diese Qualität mal zuzulassen

Speaker0: und mal sich zu erlauben zu sagen, ich empfange.

Speaker0: Und ich empfange mit größter Freude und mit absolutem Pleasure.

Speaker0: Und ich gebe mich dieser Erfahrung hin, um dann mal zu schauen,

Speaker0: was macht das mit meinem Partner?

Speaker0: Und danach kann man ja auch miteinander sprechen. Was hat das mit dir gemacht?

Speaker0: Wie hast du dich dabei gefühlt?

Speaker0: Brauchst du mehr Tun von meiner Seite aus? brauchst du mehr Initiative von meiner Seite.

Speaker0: Nur die Erfahrung, die ich gemacht habe, ist, dass für die meisten Männer so,

Speaker0: wow, wenn du dich hingibst und wenn du komplett nehmen kannst,

Speaker0: wie geil ist das? Weil das können die wenigsten Frauen.

Speaker0: Weil die sofort im Kopf sind und sofort in dem, jetzt liege ich hier schon,

Speaker0: wie lange brauche ich jetzt?

Speaker0: Oh mein Gott, ich brauche ja schon so lange. Genieße es einfach.

Speaker0: Und ich, ja, das war für mich einfach nochmal wichtig, dass wir dieses männliche

Speaker0: Weiblichkeitsprinzip auch mal auf die Sexualität übertragen und mal schauen,

Speaker0: was bedeutet das überhaupt?

Speaker0: Und vielleicht ist das hier was, wo du sagst, ja, finde ich auch total,

Speaker0: das habe ich auch schon ganz oft gedacht.

Speaker0: Oder vielleicht stößt das auch gerade total auf eine Kontroverse und du denkst

Speaker0: dir, nee, das kann aber so, ist das nicht gedacht.

Speaker0: Sag es mir total gerne, lass uns in Kontakt kommen und lass uns darüber sprechen.

Speaker0: Auch da wieder meine Einladung, je mehr wir darüber sprechen,

Speaker0: je mehr wir auch über Sexualität sprechen, desto normaler wird es.

Speaker0: Und ich glaube, wir haben da einfach so viele Stellen, an denen es echt noch

Speaker0: nötig ist, dass wir einfach offen und ehrlich miteinander reden.

Speaker0: Und gerade über das Thema Sexualität einfach so offen und ehrlich miteinander reden.

Speaker0: Aber wenn wir das niemals tun, dann können wir das auch nicht mit einem Partner.

Speaker0: So von daher meine Einladung an dich lass mich gerne wissen,

Speaker0: was du zu dem Thema Männlichkeit, Weiblichkeit in Bezug auf Sexualität denkst

Speaker0: gib mir deine Impulse dazu,

Speaker0: und dann freue ich mich von dir zu hören und von dir zu lesen wir hören uns

Speaker0: hier nächste Woche wieder bei einer neuen Runde von Pleasure,

Speaker0: mach's gut, hab eine ganz ganz schöne Woche.

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