#6 Let´s talk about sx, baby!
Shownotes
Hier wird heute nichts gepiepst, sondern das Kind beim Namen genannt: Let’s talk about Sex, baby!
Warum sagen wir „da unten“, wenn wir „Vulva“ meinen? Wieso klingt „Geschlechtsverkehr“ wie ein Formular im Amt und warum macht uns allein das Wort schon unsexy? In dieser Folge räume ich auf mit peinlichen Platzhaltern, verwechselten Begriffen und der Scham, die dranhängt. Wir reden über Wörter, die wirklich passen (für dich, für Kids, für deinen Lover), über den Unterschied zwischen Vulva und Vagina, und darüber, wie Sprache Lust leichter macht statt kleiner. Frech, spielerisch, ohne Klemmbrett-Deutsch. Damit du ab heute sagen kannst, was du fühlst und meinst. Press Play und finde deine sexpositive Sprache, die auch den Ofen richtig anfacht statt die Lust im Keim zu ersticken.
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Speaker0: Hallo, hallo und welcome to pleasure. Ich freue mich, diese Folge ist etwas
Speaker0: sehr Schönes. Ich freue mich sehr auf diese Folge.
Speaker0: Schön, dass du wieder mit dabei bist und dass du heute eingeschaltet hast.
Speaker0: Ich möchte mit dir in dieser Folge über Geschlechtsteile sprechen.
Speaker0: Und wenn ich das schon ausspreche, dann sträubt sich in mir schon alles,
Speaker0: weil es im Deutschen einfach so schrecklich klingt.
Speaker0: Geschlechtsteile ist genauso wie Geschlechtsverkehr.
Speaker0: Das klingt so wie ein Verwaltungsakt. Also so schrecklich.
Speaker0: Einfach also über das Wort Geschlechtsverkehr muss ich auch auf jeden Fall nochmal
Speaker0: irgendwie was sagen in dieser Folge.
Speaker0: Sex klingt ja wunderschön, wie ich finde, klingt sehr schön.
Speaker0: Geschlechtsverkehr klingt wirklich wie so ein Verwaltungsakt,
Speaker0: wo du eine Nummer verziehen musst irgendwie. Was hat das mit Verkehr zu tun, denke ich, wie immer?
Speaker0: Hier rot, hier geht es nicht weiter. Einbahnstraße, hier nicht durchfahren.
Speaker0: Also warum heißt es Geschlechtsverkehr? Ja, warum heißen die Geschlechtsteile Geschlechtsteile?
Speaker0: Also genau darum geht es heute, nämlich um die Namen für unsere Geschlechtsteile
Speaker0: und auch um die Namen für Sex.
Speaker0: Ich finde eigentlich der einzige angebrachte Name ist Sex tatsächlich,
Speaker0: weil Geschlechtsverkehr auf jeden Fall nicht besonders anturnend ist.
Speaker0: Und warum es so wichtig ist, die Sachen beim Namen zu nennen und auch Namen
Speaker0: dafür zu finden, die einen irgendwie anmachen, ist ja auch total logisch.
Speaker0: Denn wenn wir keinen Sprachgebrauch haben, dann ist etwas quasi nicht existent.
Speaker0: Also etwas, was wir nicht benennen können oder nicht benennen wollen,
Speaker0: weil der Name sich komisch anfühlt oder eklig ist oder in uns irgendwie so Verwaltungsakt
Speaker0: auslöst, dann ist es ja auch logisch, dass wir darüber nicht wirklich sprechen können.
Speaker0: Und ich glaube, niemand geht zu seinem Freund, Partner oder Freundin und sagt,
Speaker0: wollen wir Geschlechtsverkehr haben?
Speaker0: Würde mich wundern, wenn dabei jemand sagt, oh ja, das macht mich voll heiß,
Speaker0: wenn du da so drüber redest.
Speaker0: Aber bevor wir dazu kommen, möchte ich erstmal über.
Speaker0: Die Namen für unsere Geschlechtsteile wirklich sprechen, weil auch da haben
Speaker0: wir ein wahnsinniges Problem, finde ich.
Speaker0: Und mir ist das aufgefallen, als ich mich damit sehr intensiv beschäftigt habe,
Speaker0: natürlich auch mit den rein anatomisch korrekten Namen.
Speaker0: Ich finde, bei Männern ist es einen Tick leichter. Bei Männern sagen wir Penis.
Speaker0: Und das ist so ein bisschen, ich will nicht sagen, das ist allgemein mehr akzeptiert.
Speaker0: Und das ist ja total spannend auch für Eltern. Wie sagen sie das ihren Kindern?
Speaker0: Wenn die fragen, was habe ich da unten, warum sieht das anders aus bei mir als bei meiner Schwester?
Speaker0: Ich weiß noch, dass ich am Anfang in den ersten Jahren zu meinen Kindern tatsächlich
Speaker0: auch immer, ich glaube, Pillermann oder so gesagt habe, weil,
Speaker0: und da kommt das ja so durch, weil wir es irgendwie komisch finden,
Speaker0: Penis zu sagen oder Scheide oder so.
Speaker0: Und mittlerweile sagen die das alle richtig, Scheide, Penis.
Speaker0: Und gleichzeitig finde ich diese Begriffe so wahnsinnig unsexy,
Speaker0: was ja okay ist für Kinder.
Speaker0: Also es ist okay, wenn wir den Kindern diese anatomisch korrekten Sachen sagen.
Speaker0: So, da geht es aber schon los. Bei der Frau ist die Scheide eigentlich nicht
Speaker0: anatomisch korrekt, wenn wir alles benennen wollen.
Speaker0: Also die Scheide oder die Vagina, der innere Teil, das ist quasi der Teil,
Speaker0: der vom Cervix, wie heißt das im Deutschen,
Speaker0: bis vorne zur Vulva, also zur Klitoris quasi geht oder zu dem Teil,
Speaker0: wo der Klitoris ein Teil von ist und die Schamlippen.
Speaker0: Vulva bezeichnet den äußeren Teil, das, was wir eigentlich sehen bei uns Frauen, ja.
Speaker0: Und was sind jetzt Cervix eigentlich? Gebärmutterhals oder Gebärmutter?
Speaker0: Ich bin so im Englischen drin mit diesen ganzen Begriffen, dass ich manchmal
Speaker0: weiß, gar nicht genau weiß, wie die deutsche Übersetzung ist.
Speaker0: Anyway, enlighten me if you know.
Speaker0: So, da geht es dann ja schon mal los, dass normalerweise die Unterscheidung
Speaker0: nicht gemacht wird. Das ist jetzt deine Vulva und das ist deine Vagina.
Speaker0: Ja, das ist deine Vulva und das ist deine Scheide.
Speaker0: Ich fände es tatsächlich schon wichtig,
Speaker0: dass wir die Unterscheidung machen, damit wir das auch wissen,
Speaker0: wobei ich jetzt finde, im normalen Sprachgebrauch kenne ich jetzt vor allen
Speaker0: Dingen Menschen, die von Vagina sprechen, damit aber irgendwie so alles insgesamt
Speaker0: meinen, also sowohl den inneren als auch den äußeren Teil, der bei der Frau zu sehen ist.
Speaker0: Kann man jetzt darüber streiten, ob das wichtig ist, das zu unterscheiden?
Speaker0: Was ich viel wichtiger finde, ist vor allen Dingen in dem Kontext von einer
Speaker0: Partnerschaft Namen zu finden,
Speaker0: die wir a, leicht sagen können, die uns leicht über die Lippen kommen,
Speaker0: die uns nicht komisch vorkommen und die wir auch ein Stück weit gerne benutzen.
Speaker0: Und für die meisten fängt es ja schon da an, ich hoffe, dass das heute nicht
Speaker0: mehr so ist in den meisten Haushalten, aber in der Zeit,
Speaker0: in der ich so groß geworden bin, wobei das jetzt in meinem Haushalt auch nicht
Speaker0: so war, aber ich kenne viele von den Leuten von früher oder meine Freundinnen von früher,
Speaker0: da gab es nicht mal einen Namen für unsere Vulva, für unsere Vagina.
Speaker0: Da wurde ganz oft einfach nur gesagt, da unten.
Speaker0: Und dann gibt es ja die lustigsten da unten Verhunzelungen.
Speaker0: Also ich glaube, jeder kann so, das würde mich mal sehr interessieren,
Speaker0: schreibt mir mal bitte eure lustigsten Namen für Vagina, Vulva,
Speaker0: Penis, die ihr in eurer Kindheit oder überhaupt in eurem Erwachsenenleben gehört habt.
Speaker0: Schreibt mir das gerne mal auf, weil das ist ja unfassbar, was da für Namen kursieren.
Speaker0: Und schwierig finde ich es aber dann, wenn halt einfach gar kein Name dafür gibt.
Speaker0: Ich habe mich ein bisschen im Vorab natürlich auch schlau gemacht,
Speaker0: was so typische Namen sind.
Speaker0: Und ich habe hier so eine Liste gefunden, da habe ich mich totgelacht.
Speaker0: Da ist es mir auch untergekommen, das habe ich so nicht erlebt,
Speaker0: aber dass tatsächlich offenbar viele ältere Menschen oft einfach nur Po sagen,
Speaker0: obwohl sie auch Vulva und Klitoris und so meinen, für kleine Kinder.
Speaker0: Also dann sagen, wir müssen jetzt den Po noch sauber machen,
Speaker0: aber eigentlich die Scheide sauber machen wollen.
Speaker0: Bei Babys zum Beispiel oder bei kleinen Kindern, wo man noch Windel wechselt und so weiter.
Speaker0: Was natürlich total schwierig ist für Kinder, die gerade ihre Körperteile lernen.
Speaker0: Und wenn wir gar keinen Namen dafür haben und nur sagen da unten,
Speaker0: dann impliziert das ja, dass da unten irgendwas ist, was wir nicht benennen,
Speaker0: was nicht benannt werden darf, weil das ist schmutzig oder da redet man nicht drüber.
Speaker0: Und das ist so eine Sache, wo ich echt gemerkt habe, wie krass das ist,
Speaker0: dass wir noch nicht mal über Sexualität reden dürfen.
Speaker0: Ich merke das natürlich jetzt, wo ich Content darüber mache.
Speaker0: Wie viele Sachen auch einfach gar nicht, also sofort in so einen Kontext gebracht
Speaker0: werden von, das darfst du nicht reden.
Speaker0: Also alleine, wenn ich zum Beispiel mir, was habe ich denn neulich,
Speaker0: ach so, ja, bei Chat-GPT habe ich ein paar Sachen eingegeben.
Speaker0: Da sagt er natürlich immer gleich, das verstößt gegen unsere Richtlinien,
Speaker0: wo ich so denke, aber ich rede ja nur über Sexualität.
Speaker0: Ich rede ja jetzt noch nicht, also ich mache ja jetzt nichts Anstößiges im Sinne
Speaker0: von, dass ich nach irgendwelchen Sachen frage, die jetzt gefährlich sind,
Speaker0: ja, zum Thema Sexualität.
Speaker0: Sondern ich rede einfach nur grundsätzlich über Sexualität.
Speaker0: Und ich finde, dadurch, dass Sexualität das Normalste der Welt sein sollte,
Speaker0: sollte auch das Reden darüber total normal sein.
Speaker0: Aber nicht mal das Wort Sex dürfen wir ja benutzen, weil online das natürlich gleich gepiepst wird.
Speaker0: Weil es eben viele Kontexte gibt, wo das dann nicht reinpasst und wir nicht
Speaker0: wollen, dass Kinder und so weiter dem ausgesetzt sind.
Speaker0: Auf der anderen Seite, also ich verstehe den Ansatz, auf der anderen Seite finde
Speaker0: ich es gerade und eben auch gerade für Kinder total wichtig,
Speaker0: dass Sexualität und Sex normalisiert wird im Sinne von, wir können darüber einfach sprechen.
Speaker0: Es ist nichts Verbotenes, es ist nichts Anrüchiges, es ist nichts, was schambehaftet ist.
Speaker0: Und das ist aber genau das, was passiert, in dem, dass wir natürlich viele Inhalte
Speaker0: von unseren Kindern fernhalten wollen, die verstörend gefährlich und so weiter
Speaker0: sind, sorgen wir aber auch ein Stück weit dafür, dass wir nicht wirklich darüber reden.
Speaker0: Und wenn wir immer das Wort Sex schon gleich piepsen, wie das Instagram dann
Speaker0: gerne automatisch macht zum Beispiel.
Speaker0: Dann ist es logisch, dass Kinder damit aufwachsen oder Jugendliche natürlich
Speaker0: dann gerade damit aufwachsen, dass sie sagen, der hat Sex gesagt,
Speaker0: das ist was Verbotenes, was Anrufiges darüber. redet man nicht.
Speaker0: Und das finde ich halt schon echt schwierig. So, ich war abgeschweift,
Speaker0: eigentlich war ich bei der Liste von lustigen Worten, wie unsere Geschlechtsteile,
Speaker0: wieder das ist das ekelhafte Wort.
Speaker0: Wie die genannt werden. Und ich glaube, viele kennen so Muschi, Mumu,
Speaker0: Möse, das ist schon wieder sehr ...
Speaker0: Und ich glaube, die meisten von diesen Worten haben einfach so,
Speaker0: und ich sehe hier noch ein paar, die ich echt richtig, richtig komisch finde,
Speaker0: Liebesspalte, Lustgrotte. Ja, Mumu finde ich auch ganz schwierig.
Speaker0: Das hat sowas von, das ist doch nicht, also das ist ja auch wirklich nicht,
Speaker0: ja, das ist kleinkindgerecht, aber warum können wir denen ja nicht gleich den
Speaker0: richtigen Namen dazu sagen.
Speaker0: So, ich will die gar nicht alle durchgeben, weil die mich echt eher so, die mich total abtören.
Speaker0: Also, ich finde schon wichtig, dass wir den Kindern Namen geben,
Speaker0: also den Kindern dafür Namen mitgeben, wie das ist dein Penis,
Speaker0: das ist deine Scheide, okay.
Speaker0: Dass sie dann aber auch lernen, Vagina ist eigentlich der Vaginalkanal,
Speaker0: ja, den inneren Teil, den wir damit meinen.
Speaker0: Die Vulva ist der äußere Teil, die Schamlippen und die Klitoris.
Speaker0: Und wenn wir so darüber reden, dann finde ich, dürfen Jugendliche irgendwann
Speaker0: und auch dann Heranwachsende, Erwachsene irgendwann auch lernen,
Speaker0: für sich Namen zu finden, die sie gut und schön finden, wo sie gerne drüber reden.
Speaker0: Weil ich finde, Penis ist da so ein bisschen neutraler. Aber stell dir mal vor,
Speaker0: jetzt würden wir immer in der Unterhaltung von dem Glied reden.
Speaker0: Das wäre schon wieder, da sind wir schon wieder bei Geschlechtsteilen. Das ist so dein Glied.
Speaker0: Für mich ist Scheide ähnlich wie Glied. Das ist so, das sage ich bei meinem Frauenarzt.
Speaker0: Aber das hat nichts, und darüber rede ich gerne, in einem Kontext von Sexualität,
Speaker0: von gelebter, positiver, wunderschöner Sexualität.
Speaker0: Und deswegen finde ich es wichtig, dass wir dann Namen dafür finden,
Speaker0: wo wir sagen, oh, da habe ich Lust dazu, darüber zu reden.
Speaker0: Genau wie wir auch Namen finden dürfen für Geschlechtsverkehr.
Speaker0: Das ist ja okay, dass wir Geschlechtsverkehr sagen, wenn wir uns grundsätzlich
Speaker0: auf Sexualität beziehen oder auf Sex beziehen, den Akt des Sexes beziehen.
Speaker0: Aber wie gesagt, ist kein antörnder Name, hat keiner Bock, so zu reden.
Speaker0: Hallo Schatz, hast du Bock auf Geschlechtsverkehr? Dein Glied und meine Scheide?
Speaker0: Nee, nee, sorry, nope.
Speaker0: Jedem das Seine und jedem das, was er möchte, ich werde dabei nicht hot.
Speaker0: Deswegen fand ich es total geil, als ich das Buch Pussy gelesen habe.
Speaker0: Ich finde Pussy ist irgendwie nice. Pussy hat was. Pussy hat was sehr,
Speaker0: sehr negativ Konnotiertes in unserer Gesellschaft.
Speaker0: Du bist ja eine Pussy. Sagen wir zu Männern, sagen wir oft, oder sagen Männer
Speaker0: oft unter sich, oft zu Männern, die sich irgendwie anstellen,
Speaker0: da ist Pussy dann so ein Schimpfwort. Ey, du Pussy.
Speaker0: Dabei ist Pussy das wunderschönste Wort, wie ich finde. Pussy hat was Juiciges, Nettes.
Speaker0: Jeder hat ein anderes Gefühl zu.
Speaker0: Für manche gibt es Worte, die sagen, es ist nicht ganz schrecklich.
Speaker0: Ich habe neulich auch spannenderweise so einen Post gelesen,
Speaker0: was sind für euch die schlimmsten Worte für Sex?
Speaker0: Ja, und dann ging es so los, wegballern, pimpern, keine Ahnung was.
Speaker0: Es gibt natürlich auch schreckliche Worte dafür.
Speaker0: Und das ist total unterschiedlich. Für einige Leute ist dann Liebe machen voll
Speaker0: der schöne Begriff. Und andere sagen, oh mein Gott, stell dir mal vor,
Speaker0: dein Partner kommt und sagt, ich will Liebe machen.
Speaker0: Das ist für mich, das ist wahrscheinlich für viele so, wie wenn jemand zu mir
Speaker0: sagen würde, hast du Lust auf Geschlechtsverkehr? Nein. Wenn du mich so fragst, nein.
Speaker0: Gut, jetzt kann man noch darüber diskutieren, ob man grundsätzlich das so verbalisieren
Speaker0: möchte oder ob man es lieber einfach tut.
Speaker0: Nur ich finde es wichtig, in den Sprachgebrauch was zu übernehmen,
Speaker0: wo wir sagen, hey, da habe ich Bock drauf.
Speaker0: Und in dem Buch Pussy fand ich es ganz schön, da hat sie geschrieben,
Speaker0: Vulva klingt so ein bisschen neutral, wie Volvo, sagte sie so schön.
Speaker0: Und da musste ich sehr lachen, weil es stimmt.
Speaker0: Vulva ist so, hört mich auch nicht an. Jetzt gibt es aus dem Tantra ja für viele den Begriff Joni.
Speaker0: Den wiederum finde ich irgendwie auch schöner, aber der ist ja nicht so allgemeingültig.
Speaker0: Also wenn ich von meiner Joni spreche, weiß ich nicht, ob jeder versteht, was ich damit meine.
Speaker0: In vielen Kontexten glaube ich schon, dass die meisten Leute dann wissen, was ich meine.
Speaker0: Findet das männliche Pendant dazu leider gar nicht schön aus dem Tantra?
Speaker0: Lingam, das musst du erklären. Also da, dein Lingam.
Speaker0: Ja, weiß ich jetzt auch nicht.
Speaker0: Ob dann Männer wissen, dass damit ihr Schwanz ihr Penis gemeint ist.
Speaker0: Der Schwanz hat im Deutschen eine sehr negative Konnotation, wie ich finde.
Speaker0: Auch da wieder, jeder hat da ein unterschiedliches
Speaker0: Gefühl, jeder hat ein unterschiedliches Sprachgefühl auch.
Speaker0: Und jeder darf für sich das finden, was sich da schön anfühlt.
Speaker0: Aber ich finde es total wichtig, dass wir Worte finden, die wir gerne benutzen,
Speaker0: damit das Reden über Sexualität, über Sex und über deine Pussy oder deinen Penis
Speaker0: oder deinen Schwanz oder Dick oder was auch immer,
Speaker0: Du benutzt das, was du möchtest, in der Sprache, in der du willst.
Speaker0: Ja, ich finde zum Beispiel dann oft die englischen Begriffe ein bisschen schöner.
Speaker0: Aber dass es Worte sind, wo du sagst, da fühle ich mich wohl,
Speaker0: mich mit meinem Partner auch auszudrücken.
Speaker0: Weil ich glaube, die wenigstens stellen sich dahin und sagen,
Speaker0: also wir müssen nochmal über den Schlechtsverkehr sprechen, den wir gestern hatten.
Speaker0: Da hat sich meine Scheide nicht so wohl gefühlt. Die ist da nicht so richtig aufgegangen bei.
Speaker0: Das ist doch so, das ist doch so. Zeichne mir ein kurzes Diagramm darüber.
Speaker0: Ich hole kurz das Spektrum raus von meinem Frauenarzt und dann gucken wir mal.
Speaker0: Du willst doch drüber reden, ohne dass das wie klinische Begriffe klingen,
Speaker0: die irgendwie so, die alles in dir steif werden lassen, aber nicht im positiven Sinne,
Speaker0: weil du denkst, sondern du willst drüber reden, weil du sagst,
Speaker0: ey, da hat meine Posi sich drüber wohlgefühlt, das fand die geil und das hat
Speaker0: sich gut angefühlt oder es hat sich eben nicht gut angefühlt.
Speaker0: Also da darfst du, glaube ich, oder jeder von euch darf mit seinen Partner Worte
Speaker0: finden, die sich gut anfühlen, die anmachen, die es leicht machen, darüber zu reden.
Speaker0: Und natürlich kannst du dann in diese Listen gucken, wir haben ein paar Sachen
Speaker0: dritte, wo ich denke, ich weiß nicht, ob ich die gut finde.
Speaker0: Ich finde es dann aber auch schwierig, das darf auch wieder jeder für sich finden,
Speaker0: aber wenn du dann als Frau da stehst und sagst, meine Mumu.
Speaker0: Ja, hat was spielerisches Kindliches, ist die Frage, ob das im sexuellen Kontext
Speaker0: förderlich ist oder ob es das irgendwie weniger sexy macht, ja.
Speaker0: Auch da gibt kein richtig und kein falsch.
Speaker0: Ich glaube, es ist nur wichtig, Worte zu finden, die, ja, die sich einfach gut anfühlen.
Speaker0: Deswegen wirst du jetzt hier in meinem Podcast von mir die Worte hören,
Speaker0: die sich für mich gut anfühlen.
Speaker0: Wenn ich über da unten spreche, dann rede ich über meine Pussy,
Speaker0: weil ich das schön finde.
Speaker0: Ich habe das Wort mittlerweile komplett neu besetzt und nicht mehr als eklig,
Speaker0: sondern Pussy ist für mich nice, juicy, geil. wenn ich irgendwie im klinischen
Speaker0: Kontext darüber reden möchte, werde ich wahrscheinlich von meiner Vulva und meiner Vagina reden.
Speaker0: Ja, ich überlege gerade so, was ich im Deutschen als Wort für den Penis benutze,
Speaker0: wahrscheinlich einfach Penis.
Speaker0: Glied werde ich definitiv nicht sagen und Schwanz wahrscheinlich auch nicht.
Speaker0: Oh mein Gott, ich denke gerade darüber nach, wie diese Podcast-Folge wohl,
Speaker0: wenn die bei Instagram irgendwie in Teilen rauskommt, da hörst du nur Piep,
Speaker0: Piep und Piep. Das ist ja das Problem.
Speaker0: Du wirst dann wahrscheinlich nur Piep, Piep und Piep hören, weil wir über diese
Speaker0: Themen gar nicht in dem Kontext sprechen können, weil das sofort in so eine
Speaker0: Schublade fällt von, das ist ein Wort, das sagen wir nicht.
Speaker0: Und ich finde das einfach echt schwierig. Ich bin gespannt, ob Sexualität gepiepst
Speaker0: wird, also wenn ich das komplett sage,
Speaker0: oder ob nur das S-Wort mit drei Buchstaben, wie sage ich das jetzt für Instagram,
Speaker0: ohne dass immer ein piep, piep, piep, da piep kommt, also wenn ich über Sex
Speaker0: spreche, dass das dann nur gepiepst wird.
Speaker0: Wie gesagt, ich finde es schwierig, weil ich finde, wenn wir immer...
Speaker0: Davon ausgehen und auch sowohl unseren Kindern als auch Jugendlichen als auch
Speaker0: unter Erwachsenen, zum Beispiel bei Social Media, diese Worte als etwas labeln,
Speaker0: worüber nicht gesprochen werden darf, dann finde ich schwierig. Wie wollen wir denn.
Speaker0: Normalisieren, über Sexualität zu sprechen, über Orgasmen zu sprechen,
Speaker0: über Self-Pleasure zu sprechen?
Speaker0: Wenn ich versuche, Masturbation finde ich übrigens auch ein ganz schwieriges
Speaker0: Wort, Ich sage da viel lieber Self-Pleasure.
Speaker0: Im Englischen ist es einfach schön Selbstgenuss, Selbstlust.
Speaker0: Oh, ist das ein tolles Wort. Self-Pleasure liebe ich.
Speaker0: Masturbation klingt schon wieder so wie, ich weiß nicht, ich mag das nicht.
Speaker0: Aber wie soll es normal werden, über diese Dinge zu sprechen,
Speaker0: wenn das im Allgemeinen immer gepiepst wird und ich finde es wichtig,
Speaker0: darüber zu sprechen, denn dann wird es normal für uns und ich finde Sexualität
Speaker0: ist das Normalste und Natürlichste der Welt und als solches sollte es behandelt werden.
Speaker0: Ja, wir müssen nicht gleich Images, also Bilder und Filme und keine Ahnung was,
Speaker0: überall verfügbar haben, dass jeder da drauf klickt und das jetzt,
Speaker0: keine Ahnung, ich will auch nicht, dass meine Kinder Internet aufmachen und
Speaker0: sofort überall pornografische Inhalte sehen. Da bin ich absolut mit.
Speaker0: Es gibt Sachen, die sind privat. Ich würde mich auch nicht nackt ins Internet
Speaker0: stellen und sagen, hallo, ich bin nackt, weil das ist meine Privatsphäre.
Speaker0: Gehe ich total mit. Nur grundsätzlich über das Thema zu sprechen,
Speaker0: wenn zwei Menschen miteinander Liebe machen, weil ich, wie gesagt,
Speaker0: das Wort Geschlechtsverkehr einfach ganz, ganz, ganz, ganz gruselig finde.
Speaker0: Verkehr. Hier, Licht, links, abbiegen. Vorfahrt, nicht beachten.
Speaker0: Kriege ich da so komische Images in meinem Kopf.
Speaker0: Wenn zwei Menschen also Liebe machen miteinander, dann finde ich es wichtig,
Speaker0: dass wir das normalisieren, darüber zu sprechen, weil es ist etwas ganz Normales.
Speaker0: Es ist etwas, was jeder Mensch macht,
Speaker0: Und jeder Mensch auch das Recht darüber haben sollte, darüber zu sprechen.
Speaker0: Nur ich habe es total gemerkt, wie wahnsinnig schambehaftet das am Anfang für
Speaker0: mich war, darüber zu sprechen, weil es eben in unserer Gesellschaft nicht normal ist.
Speaker0: Und ich weiß nicht, ob du schon mal mit Freunden und Bekannten über das Thema geredet hast.
Speaker0: Kommt ja immer mal irgendwo auf. Und es ist sofort so, dass die meisten Menschen so...
Speaker0: So, dann anfangen ja... Also ich habe dann da auch so... Und nach Worten suchen,
Speaker0: weil wir keine schönen Worte dafür haben.
Speaker0: Dann ist das irgendwo so ein Thema, wo jeder gleich so ein bisschen rot wird
Speaker0: und sich so ein bisschen verdrückt.
Speaker0: Auf der anderen Seite ist es ein Thema, was ganz viele Menschen total neugierig macht.
Speaker0: Oh, wie viel ist denn normal? Wie viel Sex ist normal in einer Beziehung?
Speaker0: Wie viel Sex ist normal, wenn man länger in einer Beziehung ist?
Speaker0: Das wollen schon viele Leute wissen, die in einer Partnerschaft sind,
Speaker0: so nach dem Motto, wie ist das bei anderen? Aber da reden wir nicht drüber.
Speaker0: Das ist so, über Geld und Sex redet man nicht.
Speaker0: Warum nicht? wo es jeder Mensch hat Sex oder hatte schon mal Sex oder wird noch mal irgendwo Sex haben.
Speaker0: Es ist etwas ganz, ganz Natürliches. Warum ist es nicht natürlich, darüber zu sprechen?
Speaker0: Weil wir keine angemessenen Worte haben, weil alle Worte entweder total komisch
Speaker0: sind, dass wir denken, Geschlechtsverkehr, ich weiß nicht,
Speaker0: oder so sind, dass sie überall gepiepst werden, weil, da darf man aber nicht
Speaker0: sagen, hi, hi, hi, der hat das gesagt, hu, hu, hu.
Speaker0: Wenn ich mich daran erinnere, wie in der Schule Sexualität weitergegeben wurde,
Speaker0: also unser Sexualkontor-Unterricht.
Speaker0: Oh mein Gott, ich glaube, das war eine Stunde.
Speaker0: Und natürlich war es dem Lehrer oder der Lehrerin, ich weiß gar nicht mehr,
Speaker0: was bei uns war, total peinlich, darüber zu sprechen, weil es eben nicht normalisiert
Speaker0: ist in unserer Gesellschaft.
Speaker0: Und wir sind im Jahre 2025 und es ist noch nicht normalisiert,
Speaker0: dass man Sexualität sagen darf? Nein, das wird drüber gepiepst.
Speaker0: Da könnte ich mich aufregen drüber. Nein, natürlich wird darüber gepiepst,
Speaker0: weil, oh mein Gott, das sagt man nicht. Warum darf man das nicht sagen?
Speaker0: So, jetzt bin ich, wie gesagt, sehr gespannt, wenn ich mir diese Teile dann
Speaker0: angucke, was dann alles gepiepst wird und was nicht gepiepst wird.
Speaker0: Das Gute ist ja, im Podcast wird nichts gepiepst, weil da darf ich es ja machen, wie ich möchte.
Speaker0: Aber auf Social Media wird ja gepiepst, das, was allgemeingültig ist.
Speaker0: Also, falls du jetzt Ausschnitte hiervon auf Social Media siehst und nur piep,
Speaker0: piep, piep, piep hörst, dann point proven von dem, was ich hier gerade sage.
Speaker0: Und ich fände es total wichtig, dass wir es aus dieser Schmuddelecke rausholen
Speaker0: und sagen, oh mein Gott, wie toll ist es bitte,
Speaker0: Sexualität zu leben zwischen zwei Menschen, die das wollen oder auch mehr Menschen, die das wollen.
Speaker0: Ja, also wenn man das zu dritt, viert oder keine Ahnung wie haben möchte,
Speaker0: alle die Polyamorie gut finden, super, go for it.
Speaker0: Weil es das Normalste der Welt ist und weil es als solches, finde ich,
Speaker0: einen viel größeren Stellenwert in der Gesellschaft im Sinne von,
Speaker0: dass wir darüber reden können, haben sollte.
Speaker0: Weil erst wenn wir etwas benennen, nehmen wir die Scham runter.
Speaker0: Wenn wir Pussy sagen oder Joni oder Vulva oder Vagina,
Speaker0: dann geben wir der Frau oder auch dem Mädchen einen Namen an die Hand,
Speaker0: um zu benennen, was einfach ein Teil von jeder Frau und von jedem Mädchen ist.
Speaker0: Und damit geben wir gar keinen Raum für eine Scham, weil wir schon mal einen
Speaker0: Namen geben. Und nicht so, ja, das, ja, Mumu, weiß nicht, da unten.
Speaker0: Logisch haben total viele Frauen Schamthema darauf, da werde ich auch nochmal
Speaker0: eine eigene Folge zu machen zum Thema Scham, weil Halleluja,
Speaker0: Halleluja, wo fange ich da an?
Speaker0: Ich war ganz vorne mit dabei zum Thema Scham. Warum? Weil wir gar keinen richtigen
Speaker0: Namen kriegen und keine Namen kriegen, die sich irgendwie schön anfühlen.
Speaker0: Dann redet da niemand drüber. Wie wenig wird denn grundsätzlich darüber geredet,
Speaker0: über was ist okay, wie sieht das aus? Wie sieht deine Vulva aus?
Speaker0: Ich weiß nicht, ob man mich noch hört. Vielleicht hört man mich auch noch.
Speaker0: Also, vielleicht hört man mich auch noch. Mein Video ist plötzlich ausgegangen. Das ist auch geil.
Speaker0: Also, wenn kein Mensch darüber redet, zum Beispiel, wie eine Vulva aussieht,
Speaker0: wie eine Klitoris aussieht Und das nicht normal ist in unserer Gesellschaft,
Speaker0: nicht normal ist, grundsätzlich darüber zu reden,
Speaker0: dann ist es logisch, dass viele Mädchen, die dann zu Frauen werden,
Speaker0: sich schämen dafür, wie sie sind, wie sie aussehen, wie sie sich anfühlen.
Speaker0: Und das, finde ich, ist eine Sache, die wir viel, viel mehr ins Bewusstsein
Speaker0: und in die Aufmerksamkeit insgesamt kriegen sollten.
Speaker0: Und damit beugen wir vor, dass Frauen sich schämen dafür, wie ihre Vulva aussieht,
Speaker0: wie sich die Vagina anfühlt, dass Frauen, immer mehr und mehr Frauen heutzutage,
Speaker0: sich operativ korrigieren lassen, wie ihre Schamluppen aussehen zum Beispiel.
Speaker0: Und das ist so krass, wie gesagt, ich mache da nochmal ein eigenes Podcast zum
Speaker0: Thema Scham, weil das einfach total krass ist.
Speaker0: Aber es geht damit los, dass wir Begriffe finden, die sich gut anfühlen und
Speaker0: über die wir offen sprechen können.
Speaker0: Und wo es kein Pecker nicht ist.
Speaker0: Und wie gesagt, ich war die Erste, die, hättest du mich von einem Jahr angesprochen,
Speaker0: nicht gesagt. Ja, also ich weiß nicht, also ein Jahr, also so ein bisschen.
Speaker0: Und es fühlt sich komisch an.
Speaker0: Und es wird immer normaler und immer normaler. Und je häufiger ich Pussy sage,
Speaker0: desto besser fühlt sich Pussy an. ein geiles Wort, ich liebe es. Let's go.
Speaker0: Also jeder findet bitte für sich Worte, die sich gut anfühlen.
Speaker0: Du darfst Worte verwenden, die du deinen Kindern mitgeben möchtest,
Speaker0: aber bitte nimm welche, die dann zumindest anatomisch korrekt sind oder die
Speaker0: du für angemessen hältst.
Speaker0: Und dann darfst du vielleicht in deinem privaten, wie du mit deinem Partner
Speaker0: sprichst, Worte finden, die dich ein bisschen anschauen, wo es dir leicht fällt,
Speaker0: darüber zu sprechen und die sich nicht anfühlen, als wenn du gerade in einer
Speaker0: klinischen Studie mitmachst.
Speaker0: Also in diesem Sinne, vielleicht gehst du vielleicht zu deinem Partner und fragst
Speaker0: mal nach, was ihr euch jetzt als Worte nehmt. Vielleicht habt ihr auch schon
Speaker0: ganz tolle Worte füreinander.
Speaker0: Und ich würde mich freuen, falls du Lust dazu hast, dass du in den Kommentaren
Speaker0: mal die abgefahrensten Worte teilst, die du jemals gehört hast für den Penis
Speaker0: oder die Vulva, die Pussy der Frau.
Speaker0: Es gibt ja echt crazy Sachen. Also teilt es total gerne mit mir.
Speaker0: Ich bin super gespannt, was dabei rauskommt und was ihr alles schon so gehört habt.
Speaker0: Oder was ihr vielleicht auch gelernt habt von euren Eltern oder von den Menschen,
Speaker0: die euch mitgegeben haben, über Sexualität zu sprechen.
Speaker0: Ich wünsche mir eine Normalisierung des Gesprächs darüber.
Speaker0: In diesem Sinne, ich hoffe, dass diese letzten Minuten jetzt auch noch aufgezeichnet
Speaker0: wurden, auch wenn ich kein Video mehr habe. Und ich wünsche euch eine wunderschöne
Speaker0: Woche, ganz viel Spaß und wir hören uns hier nächste Woche wieder.
Speaker0: Macht's gut, bis dann. Ciao, ciao.
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